Landung ’83

Monolog im absurden Licht – Der Berliner Boden glüht. Zwischen den Häusern steht die Luft und der urbane Überdruck hupt sich durch die Straßen. Die Touristen jagt das Musst du sehen zum Da geht’s ab, aber das Datum drängt den Boom beiseite und stellt sich immer wieder in den Vordergrund.

Sonnenfinsternisgleich umdunkelt der Himmel diesen Sonntagabend. Es ist Gedenktag einer noch nicht ausgewerteten, jungen Geschichte, die in ihrer Allgegenwärtigkeit kaum zu übertreffen ist. Überall sieht man Linien, schwere Punkte und alte Farben. Die Wahrheit ist in ihrer Rolle als Instrument offensichtlich und sehr viele Menschen reden von der Freiheit, aber zum Glück auch ein paar vom Frieden.

Ich gehe ab. Drei Konzerte sind gespielt. Das berühmte Tor am Pariser Platz wirft seinen Schatten auf die Stufen, die von der Bühne hinab führen. Die Geschichte lässt sich im Kompaktformat feiern. Ich schwitze.

sonnenlichtgeschützt Offstage (Alex rechts)

Szenenwechsel – Drei Stunden sind vergangen. Ausgeschaltet liegt mein Kopf von feuchtkalter Luft umströmt auf der Rückenlehne. Das Fenster ist weit offen -der Raum nicht beleuchtet. Zwischen den dunklen Pölstern verschmelzen Körper und Couch. Atmen. Zuhören. Draußen rumort, wäscht und leuchtet das Gewitter. Drinnen singt Sophie Hunger nicht zu leise aus der Konserve. Ich kann mich an 1983 nicht erinnern. An 1981 noch viel weniger. Sie wohl auch nicht. Aber für diese Landung sind ihre Vermutungen genau richtig.

vor dem Fenster